Spitzenjournalist aus Deutschland erhielt 600.000 € von Putins Verbündetem, enthüllt Leak.

Hubert Seipel, ein bekannter deutscher Journalist und Autor, der für seine Expertise über Russland bekannt ist, erhielt mindestens 600.000 Euro von Firmen, die mit Alexei Mordashow, einem russischen Oligarchen, der Vladimir Putin nahesteht, verbunden sind. Diese Zahlung wurde in nicht offengelegten Offshore-Transaktionen gemacht.
Seipel, ein preisgekrönter Filmemacher, hat diese Zahlungen in Raten erhalten, angeblich um seine Arbeit an zwei Büchern zu unterstützen, die Putins Aufstieg zur Macht darstellen. Diese Darstellungen wurden als sympathisch gegenüber dem russischen Präsidenten beschrieben. Diese Situation ist bemerkenswert, da sie einen westlichen Journalisten mit erheblichen Zahlungen verbindet, die möglicherweise darauf abzielen, eine günstige Medienberichterstattung für pro-putinische Akteure zu sichern.

Die Bekanntmachung dieser Zahlungen ist besonders bedeutsam in Deutschland, wo eine intensive Debatte über die Rolle der politischen und wirtschaftlichen Eliten bei der Unterstützung Putins geführt wird, insbesondere seit der Ukraine-Invasion. Diese Debatte wird durch Deutschlands Abhängigkeit von russischem Öl und Gas angeheizt.

Seipel, der sich fast 100-mal mit Putin getroffen hat, gab zu, Gelder von mit Mordaschow in Verbindung stehenden Konten erhalten zu haben, betonte jedoch, dass die Unterstützung ausschließlich seinen Buchprojekten galt und behauptete, er sei unparteiisch geblieben. Die durchgesickerten Dokumente deuten jedoch darauf hin, dass die Zahlungen speziell für seine Arbeit an zwei Büchern waren: "Putin: Innere Ansichten der Macht" (2015) und "Putins Macht: Warum Europa Russland braucht" (2021).

Seipels Verlag, Hoffmann und Campe, behauptete, keine vorherige Kenntnis von diesen Zahlungen gehabt zu haben und behielt sich das Recht vor, weitere Schritte zu unternehmen. Die Informationen über diese Transaktionen stammen aus dem Projekt Cyprus Confidential, einem Leak von 3,6 Millionen Offshore-Dokumenten an das International Consortium of Investigative Journalists und andere Medienpartner.

Mordaschow, eine bedeutende Figur in Russlands Wirtschaftselite, wurde von der EU wegen seiner engen Verbindungen zum Kreml sanktioniert. Er war bei einem Treffen von Wirtschaftsführern im Kreml am Tag der Ukraine-Invasion anwesend. Die Zahlungen an Seipel wurden durch komplexe Offshore-Strukturen getätigt und beinhalteten eine "Sponsoring-Urkunde" für ein Buchprojekt.

Seipel hat sich gegen Vorwürfe der Voreingenommenheit verteidigt, indem er behauptete, dass seine Arbeit immer unparteiisch gewesen sei und dass in seinen Büchern keine sachlichen Fehler gefunden wurden. Sein enger Zugang zu Putin und die positive Aufnahme seiner Werke in Russland haben jedoch zu Kritik und Vorwürfen einer pro-russischen Voreingenommenheit geführt. Der deutsche Sender NDR hat den Zugang zu Seipels Filmen im Zuge weiterer Untersuchungen gesperrt und die Wichtigkeit der Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte betont.
Newsletter

Related Articles

×